Die Ausstellung “Hokusai Manga”des Museums für Kunst und Gewerbe zeigte japanische Farbholzschnitte des 19.Jahrhunderts neben modernen Formen der Bildkommunikation wie Manga, Anime und Virtual Reality.
Für den Eingangsbereich sollte ich eine Animation erstellen, die auf Großleinwand gezeigt wird. Geisterszenen des Farbholzschnitt-Künstlers
Kawanabe Kyosai wurden dabei zu neuem Leben erweckt.
Zusätzlich animierte ich Studien aus den Skizzenbüchern von Katsushita Hokusai.
Die Kyosai-Holzschnitte “Bildergeschichten zu den hundert Dämonen” (1890)” sind als Leporello gedacht – also als Bilderreihe zum Aufklappen.
Sie zeigen eine japanische Adelsgesellschaft, die – nach dem Teetrinken – das Licht löscht und die Wesen der Geisterwelt (Yōkai (jap. 妖怪) ) heraufbeschwört.
Daraufhin erscheint ein Reigen grotesker Gestalten und verschwindet wieder mit dem Anbruch der Morgensonne.
Ich begann mit Studien zur Simulation natürlicher Bewegungen.
Es wurde jedoch dann entschieden, näher am Original zu bleiben, um den Charakter der Figuren zu erhalten.
Da Geschichten dieser Art teils auch als Bilderrolle verkauft wurden, sollte eine Fließbewegung von links nach rechts simuliert werden.
Ich nutzte Photoshop zur Präparation der Bilder: um Bewegungen der Gliedmaßen zu ermöglichen, mussten diese vom Hintergrund gelöst und auf Ebenen isoliert werden. Teile der Bilder sowie der komplette Hintergrund mussten nachgezeichnet werden.
Die einzelnen Bilder habe ich dann in AfterEffects animiert (als Einzel-compositions) und innerhalb einer Master-Composition zusammenmontiert. So konnte die “Rollen”-Bewegung an einer zentralen Stelle justiert und durch Verkettung auf alle Szenen übertragen werden.